keine Panik ich lebe!!! Es passiert hier in letzter Zeit unglaublich viel und ich befürchte das dieser kleine Eintrag gar nicht reichen wird,um alles in Worte zu fassen.
Beginnen wir erstmal mit dem großen Ereignis: Meine Reise von St.Petersburg nach Helsinki,von Helsinki nach Tallinn,von Tallinn nach Stockholm und wieder nach Tallinn und dann wieder nach Petersburg.
Diese Reise habe ich natürlich nicht alleine gemacht,sondern mit zwei Freiwilligen die auch ein halbes Jahr in Russland sind.
Also,am 14.11 war es dann soweit und Svenja und Natalie sollten in St.Petersburg ankommen. Ohne Probleme schaffte ich es Svenja pünktlich vom Bahnhof abzuholen und in die WG zu bringen. Das mit dem Abholen von Natalie gestaltete sich jedoch etwas schwerer als gedacht.
Ich bekam von Natalie die Auskunft,dass sie am Pullkovo Flughafen ankommen sollte. Hahaha lustig! Wir haben hier in Petersburg 3 Flughäfen die da heißen: Pullkovo 1, Pullkovo 2 und Pullkovo 3. Die Russen haben damit selbst meine Kreativität um einiges überboten. Naja,wir sind dann voll Vorfreude zum Pullkovo 2 gefahren,da dort bis jetzt alle ankamen! Gemütlich setzten Svenja und ich uns in ein Café und redeten über unsere Erfahrungen. Irgendwann kam dann die Durchsage,dass der Flug aus Moskau wohl gelandet sei,doch irgendwie stand der nicht auf der Ankunftstafel. Nachdem wir eine nette Frau gefragt hatten,wussten wir: WIR SIND FALSCH! :D
Die arme Natalie stand schon seit 30 Minuten am Flughafen bis Svenja und ich dann endlich kamen. Dafür war die Freude dann umso größer!!!!!
Die Tage danach waren dann hier in Piter mit reichlich Sightseeing gefüllt. Die Stadtführung gab den beiden eine sehr kompetente,junge Dame, welche auch noch super deutsch konnte-nämlich ICH :P
Da die beiden wohl nicht sehr darauf vorbereitet waren,wie viel man hier zu Fuß geht am Tag,saßen wir abends immer gemütlich zusammen in der Küche und haben uns über die verschiedenen Erfahrungen ausgetauscht. Uns ist dabei aufgefallen,dass wir alle 3 doch im gleichen Land sind aber total verschiedene Lebensweisen,Bräuche und sonstiges miterleben.Ist ja auch ein großes Land :P Achja,schon hier in St.Petersburg wussten wir alle 3,dass es eine super Reise werden würde,da wirklich keine Minute ohne einen Lachanfall verging und wir einfach nur die verrücktesten Ideen hatten,weshalb wir von den Russen das ein oder andere mal auch ermahnt wurden. Die kennen das hier nicht so,dass man in der Öffentlichkeit sehr viel und vorallem laut lacht!:D
Ein paar Tage später traten wir Drei dann die Reise nach Helsinki an. Zu einer wirklichen unmenschlichen Uhrzeit von 4 Uhr morgens qäulten wir und dann aus unserem Bett und machten mit viel Kraft unsere Koffer zu! Es gab folgendes Problem: Wir mussten einmal quer durch die Stadt um zum richtigen Bahnhof zu gelangen.Laut Internet sollten ab 5 Uhr Ubahn und Straßenbahn wieder fahren,doch als wir an der Straße standen,kam laaange Zeit keine Straßenbahn,die uns zu unserer Metrostation hätte bringen können. Mir kam dann die rettende Idee einfach eins der wenigen Autos anzuhalten und lieb zu fragen,ob die Person uns zum Bahnhof fährt. Schon nach kurzer Zeit hielt ein seeehr kleines Auto,was sich tatsächlich dazu bereit erklärte.Mit ein bisschen Angst stiegen wir in das Auto und kamen gesund,munter und vorallem pünktlich am Bahnhof an! :) Der Zug mit dem wir fahren sollten,war mehr als europäisch! Das Personal sprach perfekt englisch und der Zug war super sauber und bequem. Spätestens hier wussten wir,dass unsere Reise zurück nach Europa gehen sollte!
In Helsinki angekommen wurde wir gleich mit ganz komischen Sachen konfrontiert: Fahrpläne für Busse und dem Euro! Die Busse hielten sich auch noch an diese Pläne! Wir hatten uns natürlich die Busnummern aufgeschrieben,die uns zu unserem Hostel fahren sollten. Zum Glück hatten wir gleich einen der Busse gefunden und der Busfahrer sagte uns,dass er das Hostel sogar kennen würde,also sind wir eingestiegen und haben uns überraschen lassen. Mitten in der Einöde wurde uns dann Bescheid gegeben,dass wir nun da wären und aussteigen könnten.Nach kurzen rumirren erfuhren wir von einer alten Dame,dass das Hostel NUR 5 Kilometer von unserem derzeitigen Standpunkt entfernt sein sollte. Hier bewies sich der Spruch " Die spinnen die Finnen!" :D Eine andere Dame die uns sah,war dann so nett und bot uns an mit ihrem Auto bis zum Hostel zu fahren. Die Frau war sehr sehr nett und begleitete uns sogar mit ins Hostel um sicher zu gehen,dass wir auch gut ankamen. Nach kurzem Ausruhen beschlossen wir dann wandern zu gehen. An dieser Stelle muss ich sagen: Kaum zu glauben aber wahr-Das war MEINE Idee!
In der Nähe von Helsinki gibt es einen Nationalpark,den ich mir unbedingt anschauen wollte.Das Wetter spielte auch mit,also zogen wir uns warm an und fuhren los. Es war das schönste,was ich je in meinem Leben gesehen habe. Ich kann das jetzt leider gar nicht weiter beschreiben und lasse daher mal ein paar Bildchen sprechen :)
Nach unserer Wanderung waren wir ziemlich kaputt aber hatten einen seeehr großen Hunger. Was hilft am Besten bei großem Hunger?!- Ein schöner DÖNER! Es war ein einziger kulinarischer Hochgenuss!! :)) Ich schwebte auf Wolke 7! :D Die Tage danach verbrachten wir mit Powershoppen und Sightseeing in Helsinki. Die Stadt ist sehr süß und klein,jedoch kann man meiner Meinung nach dort nicht viel sehen. Die Menschen sind super lieb und freundlich doch leider fehlt der Stadt irgendwie das gewisse Etwas.
So,wir fuhren also weiter bzw. wollten es mal wieder probieren. Wieder klingelte unser Wecker zu einer sehr menschlichen Zeit-diesmal um 5 Uhr morgens und die Straßenbahnen fuhren doch tatsächlich schon in Helsinki. Ha,wäre ja zu einfach gewesen gleich an der Fähre anzukommen. Immer wieder versuchten wir uns durch zu fragen,dies brachte uns aber nicht weiter,da jeder uns etwas anderes erzählte. Nachdem wir nur noch eine halbe Stunde bis zum Ablegen der Fähre hatten,entschieden wir uns ein Taxi zu nehmen.Gott sei dank kamen wir pünktlich an..naja dachten wir. Wir hatten gerade unsere Tickets abgeholt als die Durchsage " The gate has now closed!" uns aus unsrem Halbschlaf wollte und wir ein Kofferrennen veranstalteten. Ich wusste bis dahin nicht,das man solche Geschwindigkeiten mit einem voll gestopften Koffer erreichen kann.Netterweise ließ man uns noch auf die Fähre und wir fuhren Richtung Tallinn. Die Überfahrt dorthin war wieder mal mehr als schön.
In Tallinn wollten wir kurze Hand dann unser Visum verlängern,was aber im heillosen Chaos und mit vielen Anrufen nach St.Petersburg,Berlin und sonst wohin endete. Zu allem Überfluss mussten Natalie und ich auch noch quer durch die Stadt fahren,da wir Passbilder für unseren Antrag brauchten. Diese Bilder wurden von einem Opi in einem Tiernahrungsladen von uns gemacht,was aber nichts daran änderte,dass die Russen uns nichts zurücklassen wollten. Also um genau zu sein Svenja und mich! Irgendwie haben wir es doch noch geschafft,mussten aber 2 Tage länger in Tallinn bleiben als geplant,aber was solls hauptsache wieder in Russland :)!
In Tallinn haben wir uns mit den anderen Freiwilligen von kulturweit getroffen um gemeinsam das Zwischenseminar zu gestalten und nach Stockholm zu fahren. Also ging es noch am selben Tag Richtung Schweden. Ich teilte mir mit 3 anderen Freiwilligen eine Kabine auf dem wirklich sehr großen und schönen Schiff,was etwas eng war aber für 2 Nächte total ausreichte. Vor dem Essen gingen 5 Mädchen und ich noch in die schiffseigene Sauna. Wir konnten richtig entspannen und es tat wirklich sehr sehr gut :) Das Essen war der Oberhammer!!! Ein mega laaaanges Buffet mit ALLEM was das Herz begehrte! Ich war schon wieder auf Wolke 7 was das Essen anging!! Nur leider stellte sich herraus,dass ich nicht ganz seetauglich bin ;D Also das lecker Essen blieb in meinem Magen aber sonderlich gut ging es mir trotzdem nicht!
Als ich am nächsten Morgen aufwachte,dachte ich immer noch dass ich träumen würde. Vor mir erstrecken sich Schweden in seiner ganzen Schönheit.Ich habe erst gar nicht wirklich verstanden,dass das echt war,was ich da sah aber mit so einem Ausblick zu frühstücken war dann wirklich ein unvergessliches Ereignis.Kurze Zeit wartete dann Stockholm darauf von uns erkundet zu werden. Die Stadt ist schön!! Alter Schwede,also da würde ich wohl auch gerne leben und vorallem kurz vor Weihnachten hat diese Stadt noch einen ganz anderen Charme(also glaube ich mal). Wir waren hauptsächlich in der Altstadt von Stockholm und am Hafen.Die Stadt ist auch seehr verwinkelt,aber größer und überall gibt es etwas zu entdecken und zu bestaunen.
So nach Stockholm kam dann wieder Tallinn,wo wir die andere Hälfte unseres Seminares verbrachten. Auf diesem Seminar haben wir hauptsächlich über unsere Erfahrungen gesprochen und unsere Projekte besprochen,die wir in unseren Einsatzstellen durchführen wollen. Mit den anderen Freiwilligen hat es echt ne Meeenge Spaß gemacht und mit Svenja und Natalie sowieso!
So,mein Fazit zu Tallinn als Stadt: eine sehr schöne Stadt,in der man das Gefühlt hat das Mittelalter live miterleben zu dürfen! Die Stadt sprüht nur so vor Charme! Am besten fand ich den Weihnachtsmarkt,da es diesen erst am dem 19.12 in St.Petersburg gibt und ich sowas echt vermisse. Außerdem wärmt bei diesen winterlichen Temperaturen nichts besser als ein schöner Glühwein.Die Reise hat mir großen Spaß gemacht und war voller Erfahrungen und lustigen Erlebnissen. Ich habe an dieser Reise besonders gemerkt,dass wir uns sehr sehr glücklich schätzen können mit all den europäischen Standards,die wir haben,da dies echt nicht selbstverständlich ist wir es jedoch leider so ansehen. Also Freunde,seit froh,dass ihr in Europa lebt und schätzt das!
Und jetzt heißt es für mich wieder Tage zählen,da ich am 22.12 nach Armenien fliege,um dort Weihnachten zu feirern und von da aus mit Svenja und zwei anderen Freiwilligen zum Silvester feiern nach Georgien fahre. Ich wünsche euch eine ganz ganz schöne Weihnachtsfeier und einen guten Rutsch ins neue Jahr! :)